Start / Energielösungen / Heizen mit Gas / Gasheizungen im Überblick
Bei der Beheizung von Nichtwohngebäuden, wie z. B. Gewerbebetrieben, sind die Gebäudeart sowie die Art der Nutzung wichtige Kriterien für die Wahl des Heizungssystems. Zudem werden an Heizsysteme in Nichtwohngebäuden Anforderungen durch das Gebäude-Energie-Gesetz gestellt. Die unterschiedlichen Nutzungsarten gewerblicher Bauten bieten die Möglichkeit zum Einsatz verschiedenster Heizungssysteme bzw. Heizungskombinationen. Der Verbrauch an Wärme für Raumheizung oder auch für Produktionsprozesse ist in der Regel höher als bei Wohngebäuden, so dass eine genaue Planung des Heizungssystems für einen optimalen und effizienten Betrieb erforderlich ist.
Mit Gas betriebene Heizsysteme gibt es in verschiedenen Varianten und für unterschiedliche Bedarfe. Einen Überblick über aktuelle gasbasierte Heizsysteme erhalten Sie hier.
Der Gas-Brennwertkessel ist bis heute das am weitesten verbreitete Heizsystem in Deutschland. Wie für private Haushalte, gilt auch für Nichtwohngebäude: Wer auf moderne Brennwerttechnologie setzt, profitiert von einer effizienten Wärmeerzeugung bei geringem Platzbedarf und einfacher Handhabung.
Durch die zunehmende Nutzung klimaneutraler Gase oder die Kombination einer Gasheizung mit Solar wird die Brennwerttechnologie noch klimaschonender. Bereits heute können viele Gas-Brennwertheizungen mit bis zu 100 % erneuerbarem Biomethan betrieben werden. Und auch eine Beimischung von bis zu 20 % Wasserstoff stellt für die Technologie kein Problem mehr dar.
In Zukunft wird es immer mehr Gas-Brennwertheizungen geben, die „H2-ready“ sind. Das bedeutet, dass sie ganz einfach auf erneuerbaren Wasserstoff umgestellt werden können, wenn dieser Energieträger verfügbar ist.
Brennwertkessel werden sowohl als Wand- als auch als Standgeräte angeboten. Wandgeräte sind als Einzelgeräte mit Leistungen bis zu 150 kW verfügbar, als Mehrkesselanlage sind Leistungen bis etwa 600 kW möglich. Standgeräte können als Einzelkessel oder als Mehrkesselanlage jede denkbare Leistung zur Verfügung stellen. Durch den großen Modulationsbereich der Kesselleistung arbeiten Brennwertkessel effizient ohne häufiges Takten. Moderne Gas-Brennwertkessel können, je nach Bauart, auch mit biogenen Beimischungen betrieben werden.
Brennwertkessel sind für die permanente Kondensation eines Großteils der in den Abgasen enthaltenen Wasserdämpfe konstruiert. Während Niedertemperaturkessel nur die bei der Verbrennung des Brennstoffes entstehende Wärme nutzen, nutzen Brennwertkessel zusätzlich die in den Abgasen enthaltene latente Wärme in Form von Wasserdampf. Der Brennwert von Erdgas ist 11 Prozent höher als dessen Heizwert.
Gas-Brennwerttechnik und Solarthermie sind eine besonders sparsame Kombination, denn mit klimaneutralem Gas wird ein umweltfreundlicher Brennstoff und mit Solarenergie eine erneuerbare und kostenfreie Energiequelle genutzt. Mit dieser Kombination können alle gesetzlichen Anforderungen aus der EnEV und dem EEWärmeG erfüllt werden. Die Kombination von moderner Brennwerttechnik und Solarthermie ist mindestens genauso effizient, sparsam und vorteilhaft wie Gas-Brennwerttechnik.
Gaswärmepumpen kombinieren sparsame und umweltschonende Gastechnologie mit der Nutzung von Umweltwärme aus Sonne, Luft, Abwärme, Wasser oder Erde. Sie wandeln die prinzipiell unendlich verfügbare Wärme aus der Umwelt in Heizwärme oder auch Kälte um und zeichnen sich durch ihren sparsamen Energieverbrauch und die Einbindung Erneuerbarer Energien aus.
Entsprechend dem technischen Prinzip unterscheidet man Kompressions- und Sorptionswärmepumpen. Sorptionswärmepumpen werden weiterhin in Adsorptions- und Absorptionswärmepumpen unterteilt.
Bei der gasmotorischen Wärmepumpe wird der Verdichter von einem Gas-Verbrennungsmotor angetrieben. Wird bei beiden Verfahren der Kreisprozess zur Kühlung am Verdampfer eingesetzt, spricht man von einer Kaltdampf-Kompressions-Kälteanlage. Im Idealfall kann am Verdampfer Wärme aufgenommen, also gekühlt werden, und am Kondensator Wärme abgegeben, also geheizt werden.
Der Absorptions-Kälteprozess nutzt den physikalischen Effekt von Kältemitteldampf in einem flüssigen Lösungsmittel. Erdgas wird hier als thermische Energie benötigt, um den Dampf in einem thermischen Verdichter wieder aus dem Lösungsmittel auszutreiben. In einem Systemkreislauf werden eine Lösung – praktisch wartungsfrei – (z. B. Wasser-Ammoniak) und ein Hilfsgas (z. B. Helium) transportiert.
Effizient und sparsam: Erfahren Sie mehr über Funktion und Einsatzmöglichkeiten der Brennwert-Technologie.
Erfahren Sie mehr zu Wirtschaftlichkeit und Kosten der Kombination Gas mit Solarthermie.
Gas-Brennwerttechnik kombiniert mit Umweltwärme aus Sonne, Luft, Wasser oder Erde.
Gas-Hybridheizungen kombinieren eine Gas-Heizung mit Solarthermie, einer Wärmepumpe oder Biomasse über eine gemeinsame Steuerung. Die intelligente Steuerung optimiert das Zusammenspiel der Wärmeerzeugungseinheiten hinsichtlich Effizienz und Wirtschaftlichkeit.
Eine Gas-Hybridheizung arbeitet mit Vorlauftemperaturen zwischen 25 °C und 80 °C. Sie ist damit sowohl für Gebäude mit Fußbodenheizung als auch für Heizsysteme mit Heizkörpern geeignet. Je geringer die benötigte Vorlauftemperatur, desto effizienter kann die Hybridheizung arbeiten.
Mikro- bzw. Mini-KWK-Anlagen (auch Strom erzeugende Heizungen genannt) arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Es wird nur einmal Energie aufgewendet, um sowohl Strom als auch Wärme zu erzeugen. Sie gelten als eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zu einer dezentralen Energieversorgung.
Mikro-KWK-Geräte mit ca. 2 kW elektrischer Leistung sowie einem integrierten oder externen Brennwertgerät eignen sich für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern. Mini-KWK-Geräte mit bis zu 20 kW elektrischer Leistung sind ideal für Mehrfamilienhäuser oder für das Gewerbe geeignet – auch als Grundlast-Beistellgeräte mit zusätzlichem Spitzenlastkessel.
Förderungen für die Umrüstung auf ein BHKW werden über das KWK-Gesetz geregelt. Die Anträge dazu werden beim BAFA Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gestellt.
Eine kleine KWK-Anlage besteht aus einem Gas-Verbrennungsmotor (Ottomotor) und einem Generator. Dieses System erzeugt Wärme und Strom. Der Ottomotor, derzeit die wohl bekannteste KWK-Technologie, ist in sämtlichen Leistungsklassen erhältlich.
Die Brennstoffzelle nutzt Wasserstoff für die Energieversorgung der Zukunft. Wasserstoff wird aus erneuerbaren Energien (Power-to-Gas) oder aus Erdgas (Pyrolyse) gewonnen.
Über einen elektrochemischen Prozess erzeugt die Brennstoffzelle gleichzeitig Strom und Wärme. Je nach Typ werden mit der Brennstoffzelle elektrische Wirkungsgrade von 30 bis 60 % erreicht. Ihr Leistungsspektrum reicht von unter einem KW – beispielsweise 300 bis 700 Watt zur Grundlastabdeckung im Einfamilienhaus – bis zum MW-Bereich als Kraftwerk.
Derzeit werden in Heizgeräten PEM-Brennstoffzellen (Proton Exchange Membrane) oder SOFC-Brennstoffzellen (Solid Oxid) eingesetzt:
PEM-Brennstoffzelle: Niedertemperatur-Brennstoffzelle mit einer Arbeitstemperatur zwischen 60 °C und 180 °C, bei dieser Brennstoffzelle ist ein Reformer für die externe Brenngasaufbereitung erforderlich.
SOFC-Brennstoffzelle: Festoxid-Brennstoffzelle mit einer Arbeitstemperatur von 650 °C bis 1.000 °C (Hochtemperatur-Brennstoffzelle), das Brenngas kann innerhalb der Brennstoffzelle reformiert werden.
Die Vorteile von Gas-Brennwertheizung und Luft- / Wasser-Wärmepumpe kombiniert.
Mehr über die Schlüssentechnologie auf dem Weg zur dezentralen Energieversorgung.
Wärme und Strom gleichzeitig erzeugen - mit Wasserstoff.
Für viele moderne Gasheizungen, für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, für den Einsatz von Erneuerbaren Energien und für die Energieberatung gibt es staatliche Förderungen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Eine Übersicht von Förderprogrammen für die Umstellung auf klimaneutrales Gas finden Sie z. B. auf co2online.de.
Strom und Wärme selbst erzeugen. Vorteile, Funktionsweise, Fördermöglichkeiten.
Für Ihre allgemeine Kontaktanfrage füllen Sie bitte das nachstehende Formular aus. Wir werden uns anschließend mit Ihnen in Verbindung setzen. Ihre Anfrage wird selbstverständlich vertraulich behandelt.